Ja, die Gedanken.

Ich liege oft wach und kann nicht einschlafen.
Ich merke, irgend etwas beschäftigt mich, geht mir im Kopf rum.
Aber ich kann nicht sagen, was es ist.
Erst wenn er „reif“ ist, der Gedanke, die Erkenntnis, halt das, was mich beschäftigt, dann kommt er an die Oberfläche.
Wie bei den Pilzen.
Der größte, wichtigste Teil ist quasi unsichtbar, im Dunkel verborgen.
Der wächst und breitet sich aus.
Und treibt manchmal Früchte, die Pilze.
Manchmal nur vereinzelt.
Manchmal in so großer Menge, das man mit dem „Einsammeln“ gar nicht hinterherkommt.

Manche giftig, manche nur ungenießbar.
Manche schön.
Und manchmal kommt ein richtiges Wunderwerk dabei raus.
Von dem man gar nicht wußte, das es da war und nur gewartet hatte, an die Oberfläche zu kommen.

FürAndere ist es oft schwer zu verstehen.
Da werde ich gefragt, was ich gerade denke.
Und ich kann nur sagen, das weiß ich nicht.
Das ist für den Anderen oft unbefriedigend, aber ich kann das nicht ändern.
Das ist bei mir so.
Und ich brauche meinen Rückzug in mich selbst, um den Input zu verarbeiten.

Samstag/Sonntag haben wir wir soviel geredet.
Oder beser, er hat viel geredet.
Da muß ich noch eine Weile drüber nachdenken.
Er hat da Gedanken bei mir angestoßen, neue Ideen.
Ein kleiner Schneeball, der eine Lawine auslösen kann.

Ja, mein lieber R., das kannst du wirklich, Leute zum Nachdenken bringen.
Darin bist du wirklich sehr begabt.
Und dafür danke ich dir.
Und ich hoffe, das noch viele Gespräche folgen werden.

Ich habe mich mehr als ein Jahr zurückgezogen.
Wollte am liebsten keinen sehen, keinen hören.
Ich weiß, es hat sich einiges bei mir geändert.
Aber was genau, das kann ich immer noch nicht artikulieren.

Ih merkte nur vor einigen Wochen, das diese Rückzugsphase jetzt endet.
Ich bin wieder bereit für die Welt, für das Leben.
Für neuen Input.

Ich werde langsam wieder ICH.

Ich danke auch dir, Wolfgang, denn du hast mich durch deine Worte angeregt, den Gedanken mit den Pilzen weiter auszuführen.
Und während des Schreibens sind mir einige Dinge klar geworden.
Danke.

Danke auch den netten, mitfühlenden Worten von euch, liebe Blogfreunde.
Es war gut, bei euch zu sein. Zu merken, ganz so einsam bin ich nicht mehr.
IHR seid da.
Danke!